Handwäsche in der Maschine: So geht’s
Empfindliche Textilien mit Handwäsche-Symbol müssen nicht zwangsläufig im Waschbecken gereinigt werden. Moderne Waschmaschinen bieten dafür ein spezielles Handwaschprogramm. Wer weiß, worauf es dabei ankommt, kann selbst Seide, Kaschmir und Wolle maschinell schonend waschen. Entscheidend ist die richtige Temperatur, das passende Waschmittel – und vor allem der Verzicht aufs Schleudern. Auch beim Trocknen ist Vorsicht geboten, denn viele Stoffe sind besonders knitterempfindlich.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Kann man Handwäsche in der Waschmaschine waschen?
- Das Handwaschprogramm der Waschmaschine richtig nutzen
- Feinwäsche ist kein Ersatz für echte Handwäsche
- So gelingt die Handwäsche per Hand richtig
- Worauf es beim Trocknen besonders ankommt
- Diese Stoffe sollten nur per Hand gewaschen werden
- So erkennt man Handwäsche-Symbole richtig
- Fazit:
- FAQ: Handwäsche & Waschmaschine
- 1. Welche Textilien sollten per Hand gewaschen werden?
- 2. Kann Handwäsche auch in der Waschmaschine erfolgen?
- 3. Wie stelle ich das richtige Waschprogramm für Handwäsche ein?
- 4. Welches Waschmittel eignet sich für die Handwäsche?
- 5. Warum sollte man Textilien nach der Handwäsche nicht auswringen?
- 6. Wie trocknet man Kleidung nach der Handwäsche am besten?
Das Wichtigste in Kürze
- Handwaschprogramme sind schonend: Viele moderne Waschmaschinen haben spezielle Programme für Handwäsche – meist bei 30 °C und ohne Schleudern.
- Nicht mit Feinwäsche verwechseln: Das Feinwaschprogramm ist weniger schonend und enthält meist einen Schleudergang.
- Leinen und Viskose tropfnass trocknen: Diese Stoffe knittern stark und sollten nicht ausgewrungen werden.
- Wolle, Seide und Kaschmir brauchen besondere Pflege: Diese Fasern reagieren empfindlich auf Hitze, Reibung und Schleudern.
- Per Hand waschen bleibt in manchen Fällen nötig: Besonders bei älteren Maschinen oder sehr sensiblen Stoffen ist die manuelle Reinigung sicherer.
Kann man Handwäsche in der Waschmaschine waschen?
Ja, wenn die Waschmaschine ein spezielles Handwaschprogramm bietet, kann man empfindliche Textilien wie Wolle oder Seide maschinell reinigen – ohne Schleudern und bei maximal 30 °C.
Das Handwaschprogramm der Waschmaschine richtig nutzen
Einige Waschmaschinen besitzen ein eigenes Handwaschprogramm. Dieses ist deutlich sanfter als die meisten anderen Programme. Die Temperatur liegt meist bei 30 Grad Celsius und es wird auf intensives Schleudern verzichtet. Dadurch eignet es sich für Stoffe mit dem Handwaschsymbol auf dem Etikett. Wichtig ist: Das Programm darf nicht mit dem Feinwaschgang verwechselt werden. Letzterer enthält in der Regel einen Schleudergang mit etwa 600 Umdrehungen pro Minute – zu viel für empfindliche Fasern wie Wolle, Seide oder Kaschmir.
Wäsche mit Spitze oder zarten Applikationen sollte zusätzlich in ein Wäschenetz gegeben werden. Das schützt das Gewebe vor mechanischer Belastung durch die Trommelbewegung. Auch sollten nur geringe Mengen in die Trommel gegeben werden. Am besten die Maschine nur zur Hälfte befüllen. So minimiert man die Reibung zwischen den einzelnen Kleidungsstücken.
Nach dem Waschgang darf die Wäsche nicht ausgewrungen werden. Stattdessen vorsichtig ausdrücken und entsprechend der Materialart trocknen. Besonders Leinen und Viskose sollten tropfnass aufgehängt werden – am besten draußen an der frischen Luft.
Feinwäsche ist kein Ersatz für echte Handwäsche
Das Feinwaschprogramm ist nicht für alle empfindlichen Textilien geeignet. Zwar klingt „Feinwäsche“ zunächst ähnlich wie „Handwäsche“, doch der Unterschied liegt im Detail. Feinwäsche ist für Stoffe mit einem Bottichsymbol mit zwei Strichen gedacht – wie z. B. Nylon, Unterwäsche oder synthetische Mischgewebe. Diese Textilien sind robust genug, um den leichten Schleudergang auszuhalten.
Anders bei echter Handwäsche: Hier dürfen Kleidungsstücke nicht geknetet, gezogen oder geschleudert werden. Genau diesen Anforderungen entspricht nur das spezielle Handwaschprogramm. Es imitiert das schonende Einweichen und leichte Schwenken von Textilien – ohne hohe mechanische Belastung.
Wer kein Handwaschprogramm hat, sollte empfindliche Kleidung tatsächlich von Hand waschen. Besonders bei Kaschmir, Seide und Wolle ist Vorsicht geboten. Hier reicht ein kurzer Schleudergang, um die Fasern zu beschädigen oder sie einlaufen zu lassen.
So gelingt die Handwäsche per Hand richtig
Nicht jede Waschmaschine verfügt über ein Handwaschprogramm. Dann heißt es: Ärmel hochkrempeln und per Hand waschen. Die richtige Vorgehensweise ist dabei entscheidend. Zuerst füllt man ein sauberes Gefäß wie ein Waschbecken oder eine große Schüssel mit lauwarmem Wasser. Die ideale Temperatur liegt bei 30 Grad Celsius.
Das Waschmittel muss vor dem Einlegen der Kleidung vollständig im Wasser aufgelöst sein. Am besten eignet sich dafür ein Color- oder Feinwaschmittel mit klarer Handwäsche-Dosierempfehlung. Das Kneten der Wäsche sollte man vermeiden – insbesondere bei Wolle. Hier reicht ein leichtes Hin- und Herbewegen im Wasser.
Nach kurzem Einwirken wird die Kleidung gründlich mit klarem Wasser ausgespült. Wolle sollte man nur leicht ausdrücken, keinesfalls wringen. Wer empfindliche Haut hat, kann Gummihandschuhe verwenden. Ein schneller Waschprozess schont sowohl Hände als auch Textilien.
Worauf es beim Trocknen besonders ankommt
Nach dem Waschen ist das richtige Trocknen entscheidend. Denn viele empfindliche Textilien knittern schnell oder verlieren ihre Form. Für Leinen und Viskose gilt: am besten tropfnass aufhängen – idealerweise im Freien. Diese Materialien sind besonders anfällig für Knitterfalten.
Wolle sollte je nach Art unterschiedlich behandelt werden. Gewebte Wolltextilien kann man vorsichtig auf einen Bügel hängen. Gestrickte Wolle hingegen wird liegend getrocknet. So behält sie ihre Form und leiert nicht aus.
Kaschmir gehört zu den empfindlichsten Materialien. Nach dem Waschen drückt man die Textilien nur leicht aus und legt sie zum Trocknen auf ein sauberes, saugfähiges Handtuch. Direkte Sonneneinstrahlung oder Heizkörper sind tabu – sonst läuft der Stoff ein.
Diese Stoffe sollten nur per Hand gewaschen werden
Bestimmte Stoffe vertragen keinen maschinellen Waschgang – auch nicht mit Handwaschprogramm. Dazu zählen in erster Linie: Wolle, Seide und Kaschmir.
Wolle sollte immer bei maximal 30 Grad gewaschen werden. Die Trommel wird nur halb befüllt, damit die Kleidung nicht gedrückt oder verformt wird.
Bei Seide ist die mechanische Belastung besonders kritisch. Selbst ein Handwaschprogramm kann zu viel sein, wenn das Etikett keine Maschinenwäsche erlaubt. In diesem Fall ist Handwäsche mit speziellem Seidenwaschmittel die einzige Option.
Kaschmir sollte generell sehr behutsam behandelt werden. Egal ob per Hand oder im Handwaschgang: Möglichst wenig Reibung, kein Schleudern und flach liegend trocknen – nur so bleibt das edle Material lange schön.
Materialübersicht: Pflegehinweise im Vergleich
Textilart | Waschtemperatur | Maschinentauglich | Besonderheiten beim Trocknen |
---|---|---|---|
Wolle | max. 30 °C | nur Handwaschprogramm | Liegend trocknen (gestrickt), hängend (gewebt) |
Seide | max. 30 °C | nur wenn erlaubt | Liegend trocknen, nicht wringen |
Kaschmir | max. 30 °C | nur Handwaschprogramm | Liegend trocknen, keine Sonne oder Heizung |
Viskose | max. 30 °C | Hand- oder Schonwäsche | Tropfnass aufhängen |
Leinen | max. 30 °C | Hand- oder Schonwäsche | Tropfnass aufhängen |
So erkennt man Handwäsche-Symbole richtig
Ein häufiges Missverständnis: Viele Verbraucher verwechseln das Symbol für Handwäsche mit dem für Feinwäsche. Doch es gibt klare Unterschiede. Handwäsche ist durch eine kleine Hand im Waschbottich symbolisiert. Das bedeutet: keine starke Bewegung, kein Schleudern, keine Hitze.
Feinwäsche zeigt hingegen einen Waschbottich mit zwei Unterstrichen. Diese Textilien dürfen in die Maschine, jedoch nicht bei voller Schleuderkraft.
Achten Sie stets auf das Pflegeetikett. Nur so erkennen Sie, ob Ihr Kleidungsstück maschinenfest ist oder in die Schüssel gehört. Und im Zweifel gilt: lieber zu vorsichtig als zu sorglos.
Fazit:
Auch empfindliche Kleidung lässt sich mit etwas Wissen sicher in der Maschine reinigen – sofern ein echtes Handwaschprogramm vorhanden ist. Entscheidend sind die richtige Temperatur, der Verzicht auf Schleudern und eine schonende Trocknung. Wer alle Hinweise beachtet, schont seine Lieblingsstücke und spart sich das mühsame Schrubben per Hand.
FAQ: Handwäsche & Waschmaschine
1. Welche Textilien sollten per Hand gewaschen werden?
Empfindliche Stoffe wie Wolle, Seide, Spitze und Kaschmir sowie Kleidungsstücke mit Handwäsche-Symbol sollten per Hand gewaschen werden, da sie in der Maschine leicht beschädigt werden können.
2. Kann Handwäsche auch in der Waschmaschine erfolgen?
Viele moderne Waschmaschinen verfügen über ein Handwaschprogramm. Hierbei werden niedrige Temperaturen und sanfte Trommelbewegungen verwendet, um empfindliche Textilien schonend zu reinigen.
3. Wie stelle ich das richtige Waschprogramm für Handwäsche ein?
Wählen Sie das Handwaschprogramm oder das Wollprogramm und stellen Sie die Temperatur auf maximal 30°C ein. Verzichten Sie möglichst auf den Schleudergang, um die Fasern zu schonen.
4. Welches Waschmittel eignet sich für die Handwäsche?
Für Handwäsche empfiehlt sich ein mildes Fein- oder Wollwaschmittel. Dosieren Sie das Waschmittel gemäß Herstellerangaben und lösen Sie es vor dem Waschgang vollständig im Wasser auf.
5. Warum sollte man Textilien nach der Handwäsche nicht auswringen?
Beim Auswringen können empfindliche Fasern reißen oder ihre Form verlieren. Drücken Sie die Textilien stattdessen sanft zwischen zwei Handtüchern aus, um überschüssiges Wasser zu entfernen.
6. Wie trocknet man Kleidung nach der Handwäsche am besten?
Die beste Methode ist das Trocknen auf einem Handtuch in liegender Position, besonders für Wolle und empfindliche Stoffe. Das verhindert das Ausleiern und schützt die Form der Kleidungsstücke.