Marder im Garten vertreiben – So geht’s!

Marder sind faszinierende, aber auch ungebetene Gäste im Garten. Die nachtaktiven Tiere hinterlassen deutliche Spuren und können Schäden anrichten, wenn sie sich im Schuppen oder Hühnerstall einnisten. Gleichzeitig stehen viele Arten unter Schutz – Töten ist verboten. Wie man die Tiere erkennt, welche Zeichen auf ihre Anwesenheit hinweisen und welche Hausmittel sie wirkungsvoll vertreiben, erfährst du hier.

Marder im Garten vertreiben – So geht’s!
Marder im Garten vertreiben – So geht’s!

Das Wichtigste in Kürze

  • Marder sind 40–60 cm groß und wiegen 1–3 kg.
  • Sie sind nachtaktiv und meiden Menschen.
  • Typische Spuren sind Kot mit spitzem Ende und starker Geruch.
  • Hausmittel wie Essig, WC-Steine, Urin oder Chili helfen beim Vertreiben.
  • Töten ist verboten – nur Jäger dürfen Steinmarder fangen.

Wie kann man Marder im Garten erkennen und vertreiben?

Marder verraten sich durch spitz zulaufenden Kot, starken Geruch und nächtliche Geräusche. Zum Vertreiben helfen Hausmittel wie Essig, Chili oder WC-Steine.

Lebensweise und Merkmale des Marders

Marder gehören zu den Raubtieren und erreichen eine Körpergröße zwischen 40 und 60 Zentimetern bei einem Gewicht von 1 bis 3 Kilogramm. Ihre Lebenserwartung liegt bei rund zehn Jahren.

Weltweit sind etwa 65 Marderarten bekannt, wovon der Steinmarder in Deutschland am häufigsten vorkommt. Er lebt bevorzugt in Wäldern, Wiesen und auf Bäumen, zieht aber zunehmend auch in städtische Gebiete. Besonders beliebt sind Dachböden, Keller oder Schuppen, die Schutz und Wärme bieten.

Weibliche Marder sind während der Paarungszeit nur etwa zwei Tage fruchtbar und gebären im Frühjahr zwei bis sechs Junge. Da sie dämmerungsaktiv sind, bekommt man Marder tagsüber kaum zu Gesicht. Nachts legen sie oft mehrere Kilometer zurück, um Nahrung zu finden. Zu ihrer Beute zählen kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Insekten, Früchte und Beeren.

Trotz ihres neugierigen Wesens vermeiden Marder den direkten Kontakt zu Menschen. In der Vergangenheit wurden sie stark wegen ihres Fells gejagt, was zu einem Rückgang der Bestände führte. Heute stehen viele Arten unter Schutz, um die natürliche Population zu erhalten.

Warum kommen Marder in den Garten?

Ein Garten bietet Mardern ideale Bedingungen. Dort finden sie reichlich Nahrung – von Beeren über Früchte bis zu Insekten im Boden. Besonders im Sommer zieht es sie in Gärten, in denen Obst und Gemüse wachsen. Auch Schnecken, die sich an Gemüsepflanzen tummeln, stehen auf ihrem Speiseplan. In gewissem Maße können Marder daher sogar nützlich sein, da sie Schädlinge vertilgen.

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Gefährlich wird es jedoch, wenn sich im Garten Hühner befinden. Dann versuchen Marder häufig, in die Ställe einzudringen. Sie graben Tunnel unter Zäunen oder Gehegen, um an die Tiere zu gelangen. Um dies zu verhindern, sollten Tiergehege tief in der Erde mit Drahtgittern gesichert werden. Nachts sollten Hühner oder andere Kleintiere in einem geschlossenen Häuschen untergebracht werden, um sie vor Angriffen zu schützen.

Typische Spuren, die Marder hinterlassen

Marder hinterlassen keine Löcher oder zerstören Beete, aber ihre Anwesenheit lässt sich klar erkennen. Ein deutliches Zeichen ist ihr Kot. Dieser ist wurstförmig, etwa 8 bis 10 Zentimeter lang, mit einer spitzen Spitze und einem intensiven Geruch, der an verwesende Nahrung erinnert. Oft enthält er Reste von Beerenkernen oder Haaren. Ein weiteres Indiz ist das Duftsekret, das Marder zur Reviermarkierung verwenden. Dieses riecht stark nach faulen Eiern oder vergorenen Lebensmitteln und bleibt lange an Pflanzen haften.

Auch Geräusche verraten ihre Präsenz. In der Dämmerung hört man häufig Poltern oder Kratzen, wenn Marder sich in Schuppen, auf Dachböden oder im Keller bewegen. Während der Paarungszeit liefern sich Männchen lautstarke Kämpfe, begleitet von schrillen Schreien. Diese nächtlichen Aktivitäten sind typische Anzeichen für einen Marderbefall.

Hausmittel zum Vertreiben von Mardern

Da Marder unter Artenschutz stehen, dürfen sie nicht verletzt oder getötet werden. Vertreiben ist jedoch erlaubt. Es gibt mehrere Hausmittel, die sich als effektiv erwiesen haben.

Essig: Ein einfacher Klassiker. Der starke Geruch schreckt Marder ab, wenn er auf den Boden oder in die Nähe ihrer Laufwege gesprüht wird. Pflanzen sollte er jedoch nicht berühren, da die Säure empfindliche Gewächse schädigen kann.

WC-Steine: Durch ihren intensiven chemischen Geruch wirken sie wie natürliche Abwehrmittel. Einfach in der Nähe von Büschen oder Schuppen platzieren.

Urin: Menschlicher Urin wirkt ebenfalls abschreckend, da Marder ihn für die Markierung größerer Raubtiere halten. Allerdings verfliegt der Geruch schnell und muss regelmäßig erneuert werden.

Chili: Marder reagieren empfindlich auf scharfe Stoffe. Chili-Pulver oder -Soße auf Gartenschläuchen oder Futterstellen sorgt für einen brennenden Geschmack, der sie dauerhaft fernhält.

Hausmittel Wirkung Anwendungshinweis
Essig Starker Geruch, natürliche Abwehr Nur auf Boden auftragen, nicht auf Pflanzen
WC-Steine Chemischer Geruch schreckt ab In Erde oder an Laufwegen platzieren
Urin Simuliert Tiermarkierungen Regelmäßig erneuern
Chili Scharfer Geschmack, Schmerzreiz Auf Schläuche oder Futterreste geben

Professionelle Hilfe bei hartnäckigen Fällen

Wenn Hausmittel nicht wirken, sollte ein Fachmann eingeschaltet werden. Schädlingsbekämpfer sind darin geschult, Marder auf schonende Weise zu vertreiben oder umzusiedeln. Häufig kommen Lebendfallen zum Einsatz, die die Tiere unversehrt fangen. Anschließend werden sie in einem geeigneten Gebiet wieder freigelassen – idealerweise weit entfernt vom Wohnort.

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Wichtig ist, dass solche Maßnahmen nicht während der Schonzeit zwischen März und Oktober erfolgen. In dieser Zeit ziehen Marder ihren Nachwuchs groß. Eine Umsiedlung könnte die Jungtiere gefährden, wenn sie von ihrer Mutter getrennt werden. Fachleute kennen die gesetzlichen Regelungen und achten darauf, dass die Tiere nicht zu Schaden kommen. So lässt sich ein Marderproblem tierfreundlich und rechtssicher lösen.

Wichtige rechtliche Hinweise und Schonzeit beachten

Bevor Sie aktiv beginnen, Marder im Garten zu vertreiben oder gar zu fangen, sollten Sie sich der rechtlichen Lage bewusst sein. Der Steinmarder unterliegt in Deutschland und der Schweiz dem Jagdrecht, weshalb das Fangen oder Töten nur durch einen ausgebildeten Jäger oder beauftragten Fachbetrieb erfolgen darf.

Besonders wichtig ist die Schonzeit (meist Frühjahr bis Spätsommer), in der Muttertiere ihre Jungen aufziehen. In dieser Zeit ist es verboten, den Zugang zum Nest zu verschließen oder das Tier vehement zu vertreiben, da die Jungtiere sonst zurückbleiben und verhungern. Setzen Sie während dieser Phase auf humane Vergrämungsmethoden wie Geräusche oder Gerüche, ohne den Ausgang zu blockieren.

Futterquellen gezielt beseitigen, um Marder zu vertreiben

Oftmals wird der Marder in den Garten gelockt, weil er dort leicht Nahrung findet. Eine effektive Vorsorge, um den Marder langfristig zu vertreiben, beginnt daher bei der Beseitigung seiner Nahrungsbasis. Stellen Sie Tierfutter, insbesondere Katzen- oder Hundefutter, niemals über Nacht im Freien ab, da dies eine willkommene Mahlzeit darstellt.

Ebenso sollten Sie Fallobst regelmäßig einsammeln und sicherstellen, dass Ihr Komposthaufen und die Mülltonnen stets fest verschlossen sind. Durch die Eliminierung dieser simplen Lockmittel machen Sie Ihr Grundstück weniger attraktiv und verhindern, dass der Marder überhaupt den Weg zu potenziellen Nistplätzen sucht.

Den Gewöhnungseffekt bei der Marderabwehr vermeiden

Intelligente Tiere wie der Marder gewöhnen sich schnell an konstante Reize, weshalb viele Methoden, die Marder im Garten vertreiben sollen, schnell ihre Wirksamkeit verlieren. Hausmittel wie WC-Steine oder Hundehaare müssen regelmäßig erneuert oder an einen neuen Platz verlegt werden.

Bei Ultraschallgeräten ist es entscheidend, auf Modelle mit Frequenzwechsel zu setzen, da gleichbleibende Töne schnell ignoriert werden. Die wirksamste Strategie ist daher eine Kombination aus mehreren Abwehrmaßnahmen (Geruch, Ultraschall, bauliche Sperren), die Sie idealerweise regelmäßig variieren, um dem Marder keine Chance zur Anpassung zu geben.

Fazit

Marder im Garten sind keine Seltenheit, doch mit Geduld und den richtigen Maßnahmen lassen sie sich vertreiben. Hausmittel wie Essig, Chili oder WC-Steine wirken zuverlässig, ohne die Tiere zu schädigen. Sollte der Marder hartnäckig bleiben, hilft ein Fachmann weiter. Wichtig ist, die gesetzlichen Schutzbestimmungen einzuhalten – denn Vertreiben ja, Verletzen nein. So schützt du deinen Garten und respektierst gleichzeitig die Natur.


FAQ:

Was sind die sichersten Anzeichen dafür, dass ich einen Marder im Garten habe?

Ein untrügliches Zeichen ist das Auffinden von Kot- oder Urinspuren, die oft zentral platziert werden und stark riechen, da der Marder sein Revier markiert. Achten Sie auch auf Spuren im Sand oder Schnee sowie auf angefressene Gartenartikel oder Dämmung an Schuppen.

Dürfen Marder in Deutschland und der Schweiz gefangen werden?

Nein, in der Regel darf nur ein Jäger oder ein zugelassener Schädlingsbekämpfer einen Marder fangen oder töten, da dieser dem Jagdrecht unterliegt. Das eigenständige Aufstellen von Lebendfallen kann bei unsachgemäßer Handhabung strafbar sein.

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Helfen Hundehaare wirklich dabei, Marder im Garten zu vertreiben?

Ja, Hundehaare können Marder kurzfristig abschrecken, da sie den Geruch eines potenziellen Fressfeindes wahrnehmen und das Areal meiden wollen. Sie müssen die Haare jedoch regelmäßig erneuern und verteilen, da der Geruch schnell verfliegt.

Kann ich Marder mit hellem Licht oder lauter Musik abschrecken?

Da Marder nachtaktive Tiere sind, können plötzliche Lichtblitze oder laute Geräusche, wie ein im Schuppen platziertes Radio, eine wirksame Störung darstellen. Die Geräuschquelle oder das Licht sollten variieren und idealerweise nachts aktiv sein, um den Marder in seiner Ruhephase zu stören.

Was lockt Marder am meisten in meinen Garten an?

Der Marder sucht primär nach einem sicheren Unterschlupf und leicht zugänglicher Nahrung. Offen stehendes Tierfutter (Katzenfutter) oder Fallobst sind die größten Attraktionen, ebenso wie geschützte Plätze unter Holzstapeln oder Gartenhäusern.

Wie muss ich meinen Kompost sichern, damit Marder nicht angelockt werden?

Um Marder nicht anzulocken, sollten Sie keine Essensreste oder Fleischabfälle auf den Kompost werfen und den Behälter am besten mit einem fest verschlossenen Deckel versehen. Sichern Sie auch die Mülltonnen, indem Sie diese fest verschließen oder erst kurz vor der Abholung bereitstellen.

Was ist der wirksamste Langzeitschutz gegen Marder?

Der wirksamste Langzeitschutz ist eine Kombination aus baulichen Maßnahmen und Vergrämungsmitteln. Verschließen Sie alle Zugänge zum Haus oder zu Schuppen mit engmaschigem Drahtgeflecht und nutzen Sie Ultraschallgeräte mit wechselnden Frequenzen.

Sollte ich die Duftmarken des Marders entfernen, bevor ich Abwehrmittel einsetze?

Ja, das Entfernen der Duftmarken ist ein entscheidender Schritt, denn der Geruch dient der Revierabgrenzung und zieht Rivalen an, die den Marder zu erneuten Bissen veranlassen. Verwenden Sie zur gründlichen Beseitigung am besten spezielle Duftmarken-Entferner oder Enzymreiniger.

Wie wirksam sind Anti-Marder-Sprays für den Einsatz im Garten?

Spezielle Anti-Marder-Sprays setzen intensive Geruchsstoffe frei, die die empfindliche Nase des Tieres stören und es so vom behandelten Bereich fernhalten. Die Wirksamkeit ist zeitlich begrenzt, sodass die Behandlung regelmäßig wiederholt werden muss.

Was sollte ich tun, wenn ich vermute, dass ein Marder Junge unter meinem Dach hat?

Wenn Sie Jungtiere vermuten, dürfen Sie den Zugang nicht blockieren und sollten sich sofort an einen Jäger oder Schädlingsbekämpfer wenden. Eine Vertreibung darf erst erfolgen, wenn die Jungtiere alt genug sind, um selbstständig dem Muttertier zu folgen.

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