Thermostat-Zahlen verstehen: So regeln Sie richtig

Auf fast jedem Heizkörper finden sich Zahlen von 1 bis 5 – doch was genau bedeuten sie? Viele glauben, eine höhere Zahl lasse den Raum schneller warm werden. Das stimmt nicht ganz. Hinter den Ziffern steckt ein einfaches, aber präzises System zur Temperaturregelung. Dieser Ratgeber erklärt die Bedeutung der Zahlen und Symbole auf dem Thermostat, zeigt, wie Sie richtig einstellen und warum Sie damit Energie und Geld sparen können.

Thermostat-Zahlen verstehen: So regeln Sie richtig
Thermostat-Zahlen verstehen: So regeln Sie richtig

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahlen 1 bis 5 stehen für Temperaturbereiche zwischen 12 und 28 °C.
  • Ein Strich zwischen den Zahlen bedeutet etwa 1 °C Unterschied.
  • Symbole wie Sonne, Halbmond oder Schneeflocke stehen für Tag-, Nacht- und Frostschutz.
  • Ein Grad weniger spart rund 6 % Heizkosten im Jahr.
  • Moderne, smarte Thermostate regeln automatisch und erhöhen die Energieeffizienz.

Was bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat?

Die Zahlen 1 bis 5 auf einem Heizkörperthermostat stehen für festgelegte Temperaturstufen: Stufe 1 entspricht etwa 12 °C, Stufe 3 rund 20 °C und Stufe 5 etwa 28 °C. Sie dienen als Orientierung, um die gewünschte Raumtemperatur einfach einzustellen.

Standard und Funktionsweise von Heizkörperthermostaten

Heizkörperthermostate mit Zahlen von 1 bis 5 sind seit über 30 Jahren Standard. Sie steuern automatisch die Raumtemperatur, ohne dass ständig nachgeregelt werden muss. Im Inneren sitzt ein Temperaturfühler, der auf Wärme reagiert.

Wird der Raum warm genug, schließt das Ventil den Heizwasserdurchfluss. Kühlt die Luft wieder ab, öffnet es sich erneut. Dadurch bleibt die Raumtemperatur weitgehend konstant. Wichtig ist, dass sich die Markierung auf dem Thermostatkopf unter dem Pfeil am Ventil befindet. Diese Stellung zeigt an, welche Temperaturstufe aktuell eingestellt ist. Wer die Funktionsweise versteht, kann Energieverluste vermeiden und die Heizung effizient nutzen.

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Zahlen auf dem Thermostat und ihre Temperaturwerte

Jede Ziffer steht für eine ungefähre Raumtemperatur. Zwischen den Zahlen liegen drei kleine Striche, die jeweils rund ein Grad Celsius Unterschied darstellen. So lässt sich die Temperatur sehr fein justieren. Die folgende Tabelle zeigt, welche Temperatur die jeweiligen Zahlen bedeuten:

Zahl auf dem Thermostat Temperatur in °C
1 ca. 12 °C
2 ca. 16 °C
3 ca. 20 °C
4 ca. 24 °C
5 ca. 28 °C

Je höher die Zahl, desto länger bleibt der Heizkörper geöffnet und desto wärmer wird der Raum. Doch Vorsicht: Eine höhere Einstellung beschleunigt das Aufheizen nicht. Sie bewirkt nur, dass die Heizung länger läuft, bis die Zieltemperatur erreicht ist. Daher sollte man die passende Stufe bewusst wählen, um Heizkosten zu sparen.

Symbole auf dem Thermostat und ihre Bedeutung

Viele Thermostate besitzen zusätzliche Symbole, die bestimmte Betriebsarten anzeigen. Diese sind standardisiert und erleichtern die Bedienung. Ein Stern oder eine Schneeflocke steht für die Frostschutzfunktion. In dieser Stellung wird der Raum auf mindestens 6 °C gehalten, damit Rohre nicht einfrieren.

Das Sonnensymbol entspricht meist der Grundeinstellung bei etwa 20 °C. Der Halbmond steht für Nachtabsenkung – die Temperatur liegt dann bei rund 14 °C. Damit die Einstellung exakt ist, sollte der Thermostatkopf frei liegen und nicht durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden. Nur so kann der Temperaturfühler korrekt reagieren.

Symbol Bedeutung
❄️ (Stern/Schneeflocke) Frostschutz, etwa 6 °C
☀️ (Sonne) Tagbetrieb, ca. 20 °C
🌙 (Halbmond) Nachtabsenkung, ca. 14 °C

Heizkosten sparen mit der richtigen Einstellung

Die richtige Thermostateinstellung spart bares Geld. Schon ein Grad weniger senkt den Energieverbrauch um bis zu 6 %. Laut Heizspiegel 2023 lag der Gasverbrauch einer 70 m² Wohnung bei etwa 9.000 kWh – Kosten rund 1.475 Euro jährlich.

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Wer die Temperatur um 1 °C reduziert, spart somit etwa 88,50 Euro pro Jahr. In größeren Häusern ist das Einsparpotenzial noch höher. Einige Hersteller bieten sogar Sparclips an, um bestimmte Stufen zu blockieren. Damit lässt sich verhindern, dass aus Versehen zu hoch geheizt wird. Energiesparen bedeutet also nicht frieren, sondern effizient regeln.

Warum Thermostate keine Temperaturen anzeigen

Viele wundern sich, warum auf Thermostaten Zahlen statt Gradangaben stehen. Der Grund ist einfach: Thermostate messen nicht die Lufttemperatur direkt, sondern die Temperatur in ihrer Umgebung. Diese kann sich durch Raumgröße, Luftzirkulation oder Möbel verändern.

Die Zahlen sind daher Richtwerte, die das Ventil automatisch anpasst. Wird es im Raum wärmer, verringert das Thermostat den Heizwasserdurchfluss. Kühlt es ab, öffnet es wieder. Die Zahlenskala erleichtert also eine flexible Steuerung, unabhängig von den individuellen Raumgegebenheiten. Deshalb dauert das Erwärmen großer Räume auch länger – besonders wenn Möbel oder Vorhänge den Thermostat blockieren.

Irrglaube: Höchste Stufe heizt schneller

Ein weitverbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass Stufe 5 den Raum schneller aufheizt. In Wahrheit öffnet das Ventil einfach länger. Die Aufheizgeschwindigkeit bleibt gleich, nur die Endtemperatur steigt. Wer Räume schnell warm bekommen will, sollte besser Türen schließen und Heizkörper freihalten.

Nach Erreichen der Wohlfühltemperatur lohnt es sich, auf Stufe 3 oder 4 zurückzudrehen. So bleibt der Raum angenehm warm, ohne unnötig Energie zu verschwenden. Die höchste Stufe sollte nur bei starkem Kältebedarf oder kurzfristigem Lüften genutzt werden.

Moderne Alternativen zu klassischen Thermostaten

Während klassische Thermostate manuell eingestellt werden, bieten digitale und smarte Varianten heute mehr Komfort. Elektronische Regler können programmiert werden, um bestimmte Temperaturen zu bestimmten Zeiten zu halten.

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Funk- und WLAN-Thermostate lassen sich sogar über Apps steuern – ideal für Berufstätige oder Vielreisende. Sie passen die Temperatur automatisch an, erkennen offene Fenster und senken die Heizung bei Abwesenheit. Damit kombinieren sie Komfort mit Effizienz. Auch für bestehende Heizungen sind sie leicht nachzurüsten. Wer also Energie sparen und gleichzeitig flexibel bleiben möchte, findet in smarten Thermostaten eine lohnende Alternative.

Fazit

Thermostate sind mehr als nur Drehregler – sie steuern effizient das Raumklima und helfen beim Energiesparen. Wer ihre Zahlen und Symbole richtig versteht, kann Heizkosten senken und den Wohnkomfort erhöhen. Mit moderner Technik wie smarten Thermostaten wird das Heizen zudem bequemer und nachhaltiger. Ein bewusster Umgang mit den Einstellungen lohnt sich also in jedem Haushalt.

Quellen zur Bedeutung der Thermostat-Zahlen:

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