Trockenbau Bad: Sicher & richtig sanieren
Trockenbau macht Bäder schnell, flexibel und sauber modern. Doch Feuchtigkeit, Traglast und Abdichtung verlangen klare Regeln. Dieser Leitfaden erklärt Vorteile und Grenzen, Materialwahl, Vorwandtechnik, Beplankung, Schallschutz, Abdichtung und Oberflächen. So planen Sie Dusche, WC und Waschtisch sicher – vom Ständerwerk bis zur fertigen Fliese.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste für Trockenbau im Bad in Kürze
- Feuchtraum denken: Imprägnierte Platten in Dusche und Decke einsetzen.
- Traglast sichern: Doppelbeplankung und passende Trägersysteme für schwere Sanitärobjekte.
- Dicht ist Pflicht: Übergänge, Fugen und Anschlüsse mit System sauber abdichten.
- Schallschutz verbessern: Entkoppeln, dämmen und Hohlräume gezielt füllen.
- Oberflächen klug wählen: Grundieren, richtigen Kleber nutzen, Aufbauhöhen prüfen.
Was ist beim Trockenbau im Bad am wichtigsten?
Entscheidend sind feuchtraumgeeignete Platten, eine tragfähige Doppelbeplankung, korrosionssichere Verschraubung, eine lückenlose Abdichtung aller Fugen und Anschlüsse sowie die richtige Grundierung und Kleberwahl für Fliesen. So bleiben Dusche, WC und Waschtisch dauerhaft sicher und schimmelfrei.
Vorteile und Nachteile im Überblick
✔ Vorteile von Trockenbau | ✖ Nachteile von Trockenbau |
---|---|
Räume schnell und individuell umgestalten | Geringere Tragfähigkeit ohne Zusatzmaßnahmen |
Anwenderfreundliches System | Weniger Schallschutz ohne Zusatzaufbau |
Keine langen Trocknungszeiten | Leichter Flächenverlust durch Wandaufbau |
Direkt auf bestehende Wandverkleidung montierbar | Zusätzliche Planung für Fliesengewichte nötig |
Kabel und Leitungen sauber verstecken | — |
Planung und Feuchtraumzonen sicher lösen
Gute Planung entscheidet über die Lebensdauer. Beginnen Sie mit einer Zonenanalyse des Bades. Dusche und Wannenbereich gelten als hoch belastet. Hier braucht die Fläche besondere Aufmerksamkeit. Imprägnierte Gipskartonplatten sind Pflicht in Nassbereichen. Auch die Decke über der Dusche muss feuchtebeständig sein. Standardplatten eignen sich nur in gut belüfteten, spritzwasserarmen Bereichen. Legen Sie früh alle Leitungswege fest. So vermeiden Sie nachträgliche Ausschnitte.
Prüfen Sie, wo Lasten hängen. Waschtische, Hängeschränke und WCs erzeugen Punktlasten. Planen Sie Trägerrahmen ein. Bestimmen Sie Fugenverlauf und Bewegungsfugen. So vermeiden Sie Risse. Denken Sie an Lüftung. Dauerhaftes Lüften senkt die Restfeuchte. Planen Sie Nischen gleich mit. Diese sparen später Zeit. Und sie wirken sauber integriert. Kurzum: Klare Zonen, klare Materialien, klare Details.
Vorwandinstallationen sauber einbinden
Vorwandinstallationen schaffen Ordnung. Leitungen verschwinden hinter Platten. Zudem geben Montageelemente sichere Haltepunkte. Hänge-WCs und Waschtische profitieren davon. Wählen Sie Systeme mit geprüfter Traglast. Achten Sie auf passende Aussparungen. Sie erleichtern den Aufbau.
Halbhohe Vorwände eignen sich als Ablage. Gleichzeitig reduzieren sie Leitungswege. In der Dusche brauchen durchgehende Vorwände besondere Beachtung. Glas kann Ausklinkungen erfordern. Alternativ helfen Duschen mit Innentüren. Die Vorwand trägt dann nicht die Glaslast.
Planen Sie Revisionsöffnungen ein. Sie erleichtern Wartung. Dämmen Sie Vorwände gegen Körperschall. So bleibt das Bad leiser. Vermeiden Sie starre Kopplungen zum Baukörper. Entkopplungsbänder helfen. Prüfen Sie die Ausrichtung der Einbauteile sorgfältig. Kleinste Toleranzen fallen später auf. Abschließend gilt: erst prüfen, dann beplanken.
Unterkonstruktion: Metall oder Holz?
Das Ständerwerk trägt den Ausbau. Metallprofile sind im Bad meist im Vorteil. Sie sind formstabil und bieten fertige Installationsöffnungen. Zudem gibt es abgestimmte Systeme für schwere Sanitärobjekte.
Holz funktioniert ebenfalls. Es braucht jedoch konsequenten Feuchteschutz. Wählen Sie die Profilabstände passend zur Plattendicke. Ein engeres Raster erhöht die Tragfähigkeit. Setzen Sie Randdämmstreifen ein. Sie entkoppeln akustisch. Fixieren Sie Profile lot- und fluchtgerecht. Kleine Abweichungen summieren sich.
Verstärken Sie Lastzonen gezielt. Zusätzliche Quertraversen helfen. Planen Sie Leitungsführungen im Raster. So vermeiden Sie Kollisionen. Achten Sie auf Korrosionsschutz an Metall. Feuchte Bäder fordern beständige Materialien. Trennen Sie Metall und andere Metalle, wenn Kontaktkorrosion droht. Verwenden Sie geeignete Befestiger. Und kontrollieren Sie jedes Feld vor der Beplankung. Ordnung im Ständerwerk zahlt sich später aus.
Gipskarton, Gipsfaser und Doppelbeplankung
Gipskarton ist der Standard. Imprägnierte Platten gehören in Nasszonen und an die Decke der Dusche. Standardplatten sind nur in trockeneren Bereichen sinnvoll. Gipsfaserplatten sind stabiler. Sie tragen mehr Last. Dafür sind sie teurer. Wägen Sie Nutzen und Budget ab.
Eine Doppelbeplankung steigert die Tragkraft deutlich. Sie verbessert auch den Schallschutz. Und sie erhöht den Brandschutz. Montieren Sie die zweite Lage versetzt zur ersten. So vermeiden Sie durchlaufende Fugen. Spachteln Sie die erste Lage vor. Das erhöht die Flächenqualität.
Füllen Sie Hohlräume gezielt mit Mineralwolle. Das dämpft Schall. Achten Sie auf saubere Kanten. Werkseitige Kanten erleichtern das Verspachteln. Schneiden Sie Öffnungen präzise. Spätere Nacharbeit ist aufwendig. Ergebnis: stabil, still und langlebig.
Abdichtung, Fugen und korrosionssichere Schrauben
Abdichtung ist im Bad Pflicht. Dichtbänder sichern Ecken und Anschlüsse. Flüssigdichtfolie schützt Flächen gegen Spritzwasser. Arbeiten Sie systemkonform. Mischen Sie keine Hersteller. So bleibt die Gewährleistung klar.
Dichten Sie vor dem Spachteln der Sichtlage. Prüfen Sie Trocknungszeiten der Produkte. Planen Sie Bewegungsfugen. Sie nehmen Verformungen auf. Verwenden Sie imprägnierten Fugenspachtel. Ergänzen Sie mit Fugenbändern. Dadurch bleiben Fugen dauerhaft stabil.
Wählen Sie Trockenbauschrauben mit Korrosionsschutz. Feuchte Luft greift Metall an. Edelstahl oder beschichtete Schrauben sind sinnvoll. Versenken Sie Schraubköpfe sauber. Spachteln Sie sie hohlraumfrei. Kontrollieren Sie jede kritische Stelle. Besonders an Armaturen. Und dokumentieren Sie den Aufbau. Das ist bei späteren Arbeiten Gold wert.
Oberfläche, Fliesen und Kosten realistisch planen
Grundieren ist Pflicht. Tiefengrund gleicht die Saugfähigkeit aus. Danach haften Spachtel und Kleber besser. Fliesen brauchen einen stabilen Untergrund. Doppelbeplankung lohnt sich hier. Gipsfaser kann oft einfacher beplankt werden. Wählen Sie einen geeigneten Fliesenkleber. Epoxidbasierte Systeme dichten zusätzlich ab. Prüfen Sie das Fliesengewicht pro Quadratmeter. Stimmen Sie Kleber und Untergrund darauf ab. Berücksichtigen Sie Aufbauhöhen. Türen und Übergänge sollen passen. Rechnen Sie die Kosten offen.
Profiwände liegen grob bei 40–60 €/m² inklusive Material. Do-it-yourself ist günstiger im Material. Standardplatten starten bei etwa 3 €/m². Doch Zeit und Zusatzmaterial zählen dazu. Imprägnierte und Faserplatten kosten mehr. Planen Sie Reserven ein. Und nutzen Sie ruhige Jahreszeiten. Im Winter sind Handwerkerpreise oft günstiger.
Fazit
Trockenbau im Bad gelingt, wenn Technik und Details stimmen. Setzen Sie in Nasszonen auf imprägnierte Platten, sichern Sie Lasten per Doppelbeplankung und Vorwandsystem, dichten Sie lückenlos ab und denken Sie an Schallschutz. Mit Grundierung und passendem Kleber bleibt die Oberfläche dauerhaft schön. So entsteht Ihr Traumbad schnell, sauber und wertbeständig – ohne böse Überraschungen.