Ein fugenloses Badezimmer: Eine Welt ohne Fliesen

Ein fugenloses Badezimmer: Eine Welt ohne Fliesen

Traditionell werden in Badezimmern immer noch Fliesen an den Wänden und Böden verwendet. Sie sind wasserbeständig und daher ideal für den Einsatz in Nassbereichen geeignet. Dennoch hat ein fugenloses Badezimmer durchaus seine Vorzüge – nicht nur in Bezug auf das Erscheinungsbild. In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile des nahtlosen Designs erläutern.

Was ist ein fugenloses Badezimmer?

Ein fugenloses Badezimmer wird in der Regel ohne Wand- und Bodenfliesen gestaltet. Stattdessen werden großflächige Materialien verwendet, die ohne Fugen auskommen. Von Beton Ciré bis zu Tapeten gibt es verschiedene Optionen für den Einsatz in einem fugenlosen Badezimmer. Es ist auch möglich, nur bestimmte Bereiche des Badezimmers nahtlos zu gestalten und andere mit Fliesen zu versehen. Ihrer Fantasie sind bei der Gestaltung eines fugenloses Badezimmer keine Grenzen gesetzt!

Die Vorteile eines fugenlosen Badezimmers

1. Luxuriöses Erscheinungsbild

Ein offensichtlicher Vorteil eines fugenlosen Badezimmers ist das Fehlen kleinteiliger Fliesen und Fugenlinien, was dem Badezimmer ein luxuriöseres Aussehen verleiht.

2. Raumwirkung

Fugenlose Badezimmer wirken insgesamt größer als geflieste Badezimmer. Daher ist die Verwendung nahtloser Oberflächen besonders in kleinen Bädern oder als Alternative zu Fliesen im Gäste-WC eine gute Idee.

3. Geringerer Reinigungsaufwand


Die Reinigung eines fugenlosen Badezimmers erfordert weniger Aufwand. Fugen neigen dazu, sich mit Schmutz zu füllen, der regelmäßig gereinigt werden muss. Fugenlose Oberflächen lassen sich dagegen problemlos mit einem Lappen, Wasser und einem geeigneten Reinigungsmittel säubern.

4. Weniger Schimmelbildung

Fugenlose Badezimmer sind weniger anfällig für Schimmelbildung, während Fugen sehr anfällig dafür sind.

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5. Robustheit

Je nachdem, welches Material Sie für Ihr fugenloses Badezimmer verwenden, kann es robuster sein als normale Fliesen. Ein schwerer Gegenstand, der auf geflieste Böden fällt, kann leicht zu Schäden führen. Bei Materialien wie Beton oder Marmor ist diese Gefahr minimiert.

Die Nachteile eines fugenlosen Badezimmers

1. Reaktion auf Feuchtigkeit bei Naturmaterialien

Naturmaterialien in einem fugenlosen Badezimmer können auf Feuchtigkeit reagieren und zu Farbabweichungen führen. Es ist wichtig, einen Experten hinzuzuziehen, um die Oberflächen ausreichend zu versiegeln.

2. Abdichtung im Duschbereich

Wenn Sie sich für ein fugenloses Badezimmer entscheiden, ist es wichtig, insbesondere im Bereich der Dusche alle Oberflächen sorgfältig abzudichten. Überschwemmungen können vermieden werden, aber die Design-Vorteile einer ebenerdigen, begehbaren Dusche gehen möglicherweise verloren.

3. Abdichtung der Duschwände

Wenn Sie eine ebenerdige Dusche und ein fugenloses Badezimmer kombinieren möchten, beispielsweise aus Gründen der Barrierefreiheit, müssen auch die Duschwände sorgfältig mit Silikon abgedichtet werden.

Die besten Materialien für ein fugenloses Badezimmer

Bei der Gestaltung eines fugenlosen Badezimmers stehen verschiedene Materialien zur Auswahl, darunter sowohl natürliche als auch synthetische. Im Folgenden stellen wir beliebte Materialien vor:

Beton Ciré

Beton Ciré ist ein Feinputz (kein Beton!), der Ihrem Badezimmer einen modernen, industriellen Look verleiht. Dieses Material ist komplett wasserfest und daher ideal für die Dusche. Beton Ciré ist in verschiedenen Farben erhältlich, sodass Sie Ihr individuelles Design im fugenlosen Badezimmer problemlos umsetzen können. Eine Versiegelung ist erforderlich, um einen wasserfesten Effekt zu erzielen.

Steinspachtel

Steinspachtel ist ein natürliches Material, das ähnlich wie Putz verwendet werden kann. Es ist in verschiedenen Körnungen und Farben erhältlich und eignet sich besonders gut für Bereiche mit Spritzwasser. Steinspachtel verleiht dem Badezimmer eine edle und lebendige Atmosphäre.

Sichtestrich

Sichtestrich kann nicht nur als Bodenbelag, sondern auch für die Wände im Badezimmer verwendet werden. Er muss abgeschliffen und versiegelt werden, da Wasser sonst eindringen kann. Mit verschiedenen Farben können Sie Akzente setzen und Bereiche optisch voneinander abgrenzen.

Kalkputz

Kalkputztechniken werden seit Jahrtausenden weltweit verwendet. Sie sorgen im fugenlosen Badezimmer für Wasserbeständigkeit und einen Glanzeffekt. Verschiedene Kalkputz-Varianten sind für den Einsatz im fugenlosen Badezimmer geeignet.

Tapete

Spezielle Feuchtraum-Tapeten auf Vliesbasis eignen sich für das Badezimmer. Sie sind wasserfest und resistent gegen Dampf. Allerdings sollten sie nicht direkt über dem Waschtisch, der Badewanne oder in der Dusche angebracht werden. Es gibt eine Vielzahl von Tapeten für das fugenlose Badezimmer in verschiedenen Ausführungen.

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Kunstharz

Kunstharz ist weniger natürlich, reagiert jedoch nicht auf Feuchtigkeit und verträgt die meisten Reinigungsmittel. Die Oberflächen sind robust und widerstandsfähig.

Holz

Holz kann im Badezimmer verwendet werden, verlangt jedoch besondere Vorsicht. In Bereichen mit viel Spritzwasser ist Holz nicht ideal. Wenn Sie dennoch Holz verwenden möchten, sollte es gut versiegelt sein.

Fugenlos verlegte Fliesen

Es ist grundsätzlich möglich, fast fugenlose Badezimmer mit klassischen Fliesen zu gestalten. Die Fliesen sollten möglichst groß sein, um die Fugen zu minimieren. Dennoch sind Silikonfugen am Übergang zwischen Fliesen und Dusche oder Badewanne unerlässlich, um die Abdichtung zu gewährleisten. Obwohl dies nicht das puristische Erscheinungsbild eines vollständig fugenlosen Badezimmers ist, bieten großformatige Fliesen eine edle Alternative.

Großformatige Dekorplatten

Dekorplatten sind eine vielseitige Option für ein fugenloses Badezimmer. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien wie Acryl, Aluminium, Glas, Steinzeug oder Resopal. Wichtig ist, dass das gewählte Material wasserfest ist. Der Vorteil von Dekorplatten liegt in ihrer Vielfalt an Farben und Designs, die es Ihnen ermöglichen, Ihre Badezimmerideen ohne großen Aufwand umzusetzen. Bei der Verlegung ist Präzision erforderlich, um Lücken zu vermeiden und das gewünschte nahtlose Aussehen zu erzielen.

Kosten eines fugenlosen Badezimmers

Die Kosten für Materialien in einem fugenlosen Badezimmer und in einem hochwertig gefliesten Badezimmer sind in etwa gleich. Die professionelle Umsetzung eines fugenlosen Badezimmers ist jedoch etwa doppelt so teuer wie das Verlegen von Fliesen. Wenn Sie einen erfahrenen Handwerker beauftragen, kann er sicherstellen, dass alle Abschlüsse dicht sind.

Materialkosten (circa)

  • Fugenloses Bad: 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter
  • Beispiel Kunstharz: Circa 18 Euro, Beton Ciré: 25 Euro pro Quadratmeter
  • Verfliestes Bad: 10 bis 30 Euro pro Quadratmeter
  • Hochwertige Fliesen: Zwischen 50 und 70 Euro pro Quadratmeter (z. B. durchgefärbtes Feinsteinzeug)

Handwerkerkosten (circa)

  • Fugenloses Bad: 150 Euro pro Quadratmeter
  • Verfliestes Bad: 75 Euro pro Quadratmeter

Tipp: Kosten sparen

Wenn Sie Materialien verwenden, unter denen die alten Fliesen verbleiben können, sparen Sie Geld und Zeit bei der Renovierung Ihres Badezimmers.

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Abschließend lässt sich sagen, dass ein fugenloses Badezimmer eine attraktive Option darstellt, die viele Vorteile bietet. Die Auswahl des richtigen Materials und die fachgerechte Umsetzung sind jedoch entscheidend, um ein erfolgreiches Ergebnis zu erzielen. Ein qualifizierter Handwerker kann Ihnen dabei helfen, Ihr Traumbadezimmer ohne störende Fugen zu gestalten.


FAQ – Fugenloses Badezimmer

1. Ist ein fugenloses Bad teurer als Fliesen?

Ein fugenloses Bad kann tendenziell teurer sein als ein gefliestes Bad. Die Materialkosten für fugenlose Oberflächen sind oft vergleichbar mit hochwertigen Fliesen. Allerdings sind die Handwerkerkosten für die professionelle Umsetzung eines fugenlosen Badezimmers in der Regel höher.

2. Wie lange hält ein fugenloses Bad?

Die Lebensdauer eines fugenlosen Badezimmers hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des verwendeten Materials und der Qualität der Installation. Mit der richtigen Pflege und regelmäßiger Wartung kann ein fugenloses Bad viele Jahre lang halten.

3. Wie teuer ist ein fugenloses Bad?

Die Kosten für ein fugenloses Bad variieren je nach gewähltem Material, der Größe des Badezimmers und den Arbeitskosten des Handwerkers. Die Materialkosten können zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter liegen, während die Handwerkerkosten etwa 150 Euro pro Quadratmeter betragen können.

4. Wie wird ein fugenloses Bad gemacht?

Die Herstellung eines fugenlosen Badezimmers erfordert die Auswahl des gewünschten Materials, die Vorbereitung der Oberflächen, das Auftragen des Materials und die Versiegelung. Der genaue Prozess kann je nach Material variieren, und es ist ratsam, einen erfahrenen Fachmann zu konsultieren.

5. Warum ist Mikrozement so teuer?

Mikrozement ist aufgrund seiner speziellen Eigenschaften und Anforderungen oft teurer. Es handelt sich um ein hochwertiges Material, das wasserfest und langlebig ist. Die aufwändige Anwendungstechnik und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Versiegelung können die Kosten erhöhen.

6. Werden Badezimmer noch komplett gefliest?

Obwohl fugenlose Badezimmer an Beliebtheit gewinnen, werden Badezimmer immer noch häufig komplett gefliest. Die Wahl zwischen Fliesen und fugenlosen Oberflächen hängt von den individuellen Vorlieben, dem Budget und den gestalterischen Zielen ab. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile.

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